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Wählerstimmen für unsere Zukunft: Youth for Democracy

Beteilige dich an Wahlen und verschaffe deiner Stimme Gehör! Dank ihrer innovativen Kampagne mit dem Ziel, die Arbeitsweise des Europäischen Parlaments zu entzaubern, trugen fünf junge Menschen dazu bei, rumänische Schüler/-innen für die Teilnahme an Entscheidungsprozessen zu begeistern. Durch interaktive Workshops und Simulationen des Europäischen Parlaments erhielten Jugendliche einen einzigartigen Einblick in die Arbeit der Europäischen Union und lernten, das Beste aus den Möglichkeiten herauszuholen!

Es geht darum, unsere Ideen und Erwartungen in Bezug auf die Entwicklung der Gemeinde und die Entscheidungen, die uns alle betreffen, zum Ausdruck zu bringen. Partizipation ist ein Weg, wie wir die Richtung unserer Gesellschaft verändern können. Das kann geschehen, indem wir wählen gehen, an öffentlichen Debatten teilnehmen oder indem wir die Initiative ergreifen und unsere eigenen Ideen umsetzen.
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Bianca Cristina Butacu Über die Projektmanagerin und -koordinatorin

Wir haben mit der Projektkoordinatorin Bianca Butacu gesprochen:

Welche Aspekte des Projekts waren am erfolgreichsten?

In allen 22 Aktionen, die wir durchführten, gab es eine hohe Teilnehmerzahl, aber unser Workshop zu partizipativer Demokratie in Onești war besonders eindrucksvoll. Durch die Unterstützung des „Grigore Moisil“ National College in Onești, einer Botschafterschule des Europäischen Parlaments, konnten wir drei Stunden mit 200 Schüler/-innen in der Stadtbibliothek verbringen! Wir begannen das Angebot damit, die rumänischen Präsidentschaftswahlen zu besprechen, wie die lokalen und zentralen öffentlichen Institutionen arbeiten und warum es wichtig ist, wählen zu gehen. Danach besprach unser Gastsprecher Timothy McKinney von der United Global Outreach Organisation aus Miami mit uns die Unterschiede verschiedener demokratischer Prozesse und wie sich junge Menschen in ihrer Gemeinde engagieren können. Abschließend veranstalteten wir ein World Café. Hier diskutierten die Teilnehmer/-innen über verschiedene Aspekte ihrer Stadt in zehn Jahren, wie z. B. Jugendprogramme, den Einfluss sozialer Medien auf die politische Mitentscheidung, Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement usw.

Wie entstand die Idee zum Project ?

Europäische Angelegenheiten gehörten schon immer zu meinen Leidenschaften! Die Inspiration zum Projekt entstand durch eine Priorität, die 2018 für die europäischen Solidaritätsprogramme in Rumänien festgelegt wurde, nämlich die Unterstützung der Wahlen des Europäischen Parlaments. Da 2019 Präsidentschaftswahlen in Rumänien anstanden, war die Gelegenheit passend, um die Teilhabe von jungen Menschen an der Demokratie zu fördern.

Wie habt ihr das Team strukturiert?

Wir waren fünf Freiwillige der Active Development Association (ADA) aus Bacău in Rumänien. Wir alle übernahmen unterschiedliche Aufgaben, die auf unseren eigenen Interessen und Kompetenzen aufbauten. Ich war bereits früher Teil von Managementteams gewesen. Dieses Projekt war jedoch das erste, dass ich ins Leben rief und von Anfang bis Ende koordinierte.

Gab es besonders belohnende Aspekte im Projekt?

Neue Fähigkeiten zu entdecken und weiterzuentwickeln war auf jeden Fall sehr wichtig für uns. So habe ich z. B. gelernt, wie man die Webseite und die Facebookseite unterhält, wie man Artikel und Pressemitteilungen schreibt und Poster entwirft. Wir haben außerdem viele nützliche Einblicke in die Abläufe der Europawahlen erhalten und die verschiedenen Fraktionen im Europäischen Parlament kennengelernt. Wir haben verstanden, wie von der EU geförderte Jugendprojekte dokumentiert und verwaltet werden müssen. Wir haben viele Menschen kennengelernt und mit ihnen zusammengearbeitet. So ist uns gelungen, neue Partner für unsere NRO zu gewinnen. Auch die Beteiligung an der Unterstützung der Wahlen und der Einfluss, den wir auf das Engagement der jungen Leute in ihrer Gemeinde hatten, sind definitiv Gründe, diese Erfahrung zu wiederholen.

Welche Rolle übernahm die Active Development Association (ADA) im Projekt?

Den Projektplan habe ich geschrieben. Die ADA musste den Antrag präsentieren, um Förderung durch das Europäische Solidaritätskorps zu erhalten. Die ADA hat uns viel unterstützt und Anleitung zukommen lassen. Eine Coachingkraft hat uns sehr dabei geholfen, Ziele für die persönliche und die professionelle Weiterentwicklung zu definieren.

Gab es Schwierigkeiten?

Natürlich! Es war z. B. nicht einfach, vor Ort Partnerorganisationen zu finden. Es gibt einige Städte, in denen Schulen strengere Regeln für die Durchführung von Veranstaltungen zum Thema Politik haben, selbst wenn es sich um neutrale Veranstaltungen handelt. Daher entschieden wir uns letztendlich dazu, die Aktivitäten in anderen Städten durchzuführen. Eine weitere Herausforderung ergab sich im Sommer bei der Planung, die Europäischen Parlamentswahlen nachzustellen. Um das Europäische Parlament mit mehr als 800 Mitgliedern zu simulieren, wollten wir eine große Gruppe von Teilnehmer/-innen einbeziehen. Die meisten jungen Leute waren allerdings im Urlaub. Unsere Partnerorganisationen vor Ort, Lehrkräfte und Freiwillige der ADA halfen uns beim Rühren der Werbetrommel. Eine Liste mit Kontaktdaten aus früheren Veranstaltungen half uns dabei, unser Ziel von etwa 40 Teilnehmer/-innen zu erreichen!

Wie wurden die Teilnehmer/-innen in die Aktivitäten einbezogen?

Das war gruppenabhängig: Wir führten Aktionen mit jungen Leuten durch, die gut darüber informiert waren, was auf europäischer Ebene vor sich geht, und insbesondere über die Wahlen. In anderen Aktionen mussten wir bei den Basics anfangen und erst einmal die EU und ihre Institutionen erklären. Dazu kam, dass es einige Jugendliche nicht gewohnt waren, eine Meinung zu äußern. Daher begannen wir jedes Angebot mit Auflockerungsübungen und Spielen, um das Eis zu brechen. So wurden die Teilnehmer/-innen entspannter. Das ermöglichte es uns, ihren jeweiligen Wissenstand zu einem Thema einzuschätzen. Zunächst erarbeiteten wir verschiedene Entwicklungsprojekte aus der Umgebung der Teilnehmer/-innen und erklärten, wie die Europäische Union in diese Projekte, insbesondere bei der Finanzierung, involviert ist. Als sich die Jugendlichen beim Sprechen wohler fühlten, konnten wir im nächsten Schritt das Gespräch auf die Wahlen lenken.

Warum habt ihr euch dafür entschieden, den Fokus auf die Jugend von Bacău zu legen?

Die ADA ist in der Region bereits seit 2012 aktiv und so sind wir durch verschiedene Projekte erfahren in der Zusammenarbeit mit den NROs, Schulen und jungen Menschen vor Ort. Uns war aufgefallen, dass junge Menschen die Bedeutung von partizipativer Demokratie und somit auch ihre Rolle als Bürger/-innen nicht kennen, besonders in der Altersgruppe der 16 bis 24-jährigen. Daher verbrachten wir das ganze Jahr 2019 damit, ihnen partizipative Demokratie näher zu bringen. Wenn sie nicht in der Hauptstadt leben, kann es für Jugendliche schwierig sein, an Jugendangeboten teilzunehmen. Daher entschieden wir, zu den Jugendlichen zu reisen. Wir wählten acht Städte für unsere Aktivitäten aus. Die Aktivitäten boten wir in den jeweiligen Schulen vor Ort oder in den Büros unserer lokalen Partnerorganisationen an, die leicht erreicht werden konnten.

Was waren die Hauptphasen des Projekts?

Nachdem wir die Bedürfnisse unserer Gemeinde und die Themen, die uns wichtig waren, herausgearbeitet hatten, bildeten wir das Team und beantragten die Finanzierung. Mit Hilfe des Bewerbungsformulars, das detaillierte Fragen zu allen Aspekten des Projekts enthält, wurde uns klar, welche Ziele und wie viele Menschen wir erreichen wollten, wie viele Magazine wir veröffentlichen wollten usw.. Es ist wichtig, diese Punkte und Zielsetzungen zu definieren, um sicherzustellen, dass der Plan funktioniert. Wir suchten unsere Partnerorganisationen aus, gestalteten ein Logo, erarbeiteten den Aktionskalender und organisierten die Logistik mit den Partnerorganisationen. Jedem Angebot folgte eine Feedbackrunde sowohl mit den Teilnehmer/-innen als auch mit Vertreter/-innen der Partner, um unsere Leistung zu evaluieren.

Wie seid ihr mit dem Feedback umgegangen?

Bei den Simulationen des Europäischen Parlaments nutzten wir z. B. erst die Originalversionen einiger Gesetzestexte, um sie mit der Gruppe zu analysieren, jedoch waren die meisten Teilnehmer/-innen die Amtssprache nicht gewöhnt. Beim zweiten Mal brachte ich eine eigene Zusammenfassung des Gesetzes mit. Das war viel effektiver! Wir merkten, dass die Lernumgebung wichtig ist. Klassenräume waren zu förmlich. Daher bevorzugten wir Räume, die nicht im regulären Schulbetrieb genutzt wurden. Wenn das Wetter gut war, gingen wir raus. So wollten wir erreichen, dass die Schüler/-innen in uns keine Lehrkräfte, sondern eher Kolleg/-innen sahen.

Gibt es Nachträge?

Durch die Covid-19 Pandemie haben wir unseren Fokus auf die Entwicklung unserer Facebook- und Webseite sowie auf eine neue Ausgabe unseres Magazins gelegt. Wir befassen uns darin mit den Auswirkungen von Corona auf die Partizipation von Jugendlichen. Das Magazin erschien im Dezember 2020.

Wow!

Die Zahl der erreichten Menschen hat alle Erwartungen übertroffen. Insgesamt haben 850 junge Menschen gelernt, wie sie an Prozessen der politischen Mitbestimmung teilnehmen können. Darüber hinaus hat das Magazin mit seiner Online-Kampagne ein internationales Publikum aus Spanien, Palästina, Malta, Großbritannien und vielen anderen Ländern angesprochen. Das Projekt hat den SALTO PI Award in der Kategorie Werbung und Reichweite (Promotion und Outreach) gewonnen.

Projektkoordinatorin

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Bianca Cristina Butacu

„Bianca begann ihre Arbeit 2015 im Jugendsektor, als sie Teil der Active Development Association wurde. Sie hat an mehr als 30 Erasmus+ Projekten teilgenommen. Bei 15 Projekten war sie im Managementteam. Bianca koordiniert außerdem Aktionen und Veranstaltungen der ADA, wie z. B. das Gheraiesti Park Days Festival. Sie hat einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaft und macht derzeit ihren Master in 'Regionale Entwicklung und Internationale Zusammenarbeit'. Zurzeit arbeitet sie im Bereich Stadtentwicklung, koordiniert dazu aber auch das Youth for Democracy-Magazin und die Website von Youth for Democracy. Ihre Interessen sind Stadtentwicklung, partizipative Demokratie, europäische Angelegenheiten und Migration.“

Projektergebnisse

Während des Projekts wurden vier Ausgaben des Youth for Democracy Magazins veröffentlicht.

Youth for Democracy Magazins

Junge Menschen schreiben darin über einige gute Beispiele der Jugendpartizipation in ihren Gemeinden. Dank ihrer Artikel ist es möglich, das Programm des Europäischen Solidaritätskorps, das Europäische Parlament und das Youth for Democracy Projekt näher kennen zu lernen! Es lohnt sich, die Magazine durchzulesen.
Lösung ansehen

Über das Projekt

Supported by:

Europäisches Solidaritätskorps / Solidaritätsprojekte

EU Jugendprogramm Priorität:

Partizipation am demokratischen Leben

Topic:

Aktivismus und politische Mitbestimmung

Sichtbarkeit:

Die fantastischen Ergebnisse des Projekts umfassen dreißig Online-Artikel und vier Ausgaben des Youth for Democracy Magazins! Die Sichtbarkeit des Projekts wurde durch Videos auf der Website und einer extrem aktiven Facebook-Seite erhöht Darüber hinaus haben die Organisator/-innen vor, anderen Organisationen mit einem Best-Practice-Leitfaden zu helfen. Dieser ist in rumänischer Sprache vorhanden.

Beteiligte Organisationen:

Active Development Association (Asociația pentru Dezvoltare Activă – RO)

Beteiligte Länder

Autor

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Lilla Gősi

Lilla Gősi is a freelance journalist and trainer. She writes, draws and uses the combination of these two for telling stories and creating non formal educational activities. She graduated in Communication and Media and History of Art. She has been publishing since 2012 in the most popular Hungarian weekly magazine, Nők Lapja. She is an active blogger. She loves working with groups and asking questions. She comes from Hungary and lives in Italy since 2017. She participated in several European training, exchange and volunteering projects. The main issues she cares about: promoting sustainability, critical thinking, inclusion and art. In her free time, she enjoys art, culture and travelling related activities.